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Linnar Priimägi. Die Psychoanalyse eines estnischen Märchens |
2007, nr. 6 |
Das seltsame Märchen "Der für
sich behaltene Traum" ist eine Rahmenerzählung, anhand
dessen das Modell des Übergangs von der Vater-Horde zum Brüder-Clan,
das Sigmund Freud in "Totem und Tabu" beschrieben hat,
veranschaulicht werden kann: (1) Ausgangssituation: Vater-Horde,
(2) Anlaß: Repressierung der Brüder durch den Vater,
(3) Aktion: Sturz des Vaters, (4) Endsituation: Reue der Brüder.
Da das Märchen genregemäß glücklich enden
muß, wird dieser Algorithmus modifiziert: der Königvater
wird durch einen der Brüder substituiert und dadurch die
Sturzaktion als Schauspiel, als freudsche Tragödie realisiert.
Stichworte: Freud, Märchen,
Totem und Tabu, Tragödie.
Linnar Priimägi (geb. 1954), PhD, Leiter
des Lehrstuhls für Werbung und Imagologie der Talliner Universität
tristan@tlu.ee
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